Wie uns Musik prägt

Musik hatte schon immer die Möglichkeit, uns zu beeinflussen. Positiv, sowie Negativ.

Das uns Musik in jeder Generation prägt und leitet, ist unbestreitbar. In jeder Epoche konnten wir dabei vor allem große Auswirkungen auf das äußere Erscheinungsbild beobachten. Vor allem auf den Kleidungsstil, der deutlich durch die musikalischen Einflüsse geprägt war und bis heute ist. Wobei die Einflüsse vor allem in den 1950er – 1990er Jahren am größten waren. Heute hingegen erleben wir einen so großen Mix an Musikrichtungen, dass sich die Einflüsse dabei sehr unterschiedlich und meistens nur auf kleine Personenkreise bezieht.

Von den Beatles bis zum Schrott

Mit den Beatles war die Veränderung in der Jugend deutlich zu bemerken. Die Rockband, heute würde man wohl eher Popband sagen, beeinflusste ihre Hörer massiv. Da waren auf der einen Seite die Pilzkopf-Frisuren und auf der anderen enge, schmale Anzüge in Verbindung mit Rollkragenpullover. Das Besondere damals war wohl, dass die Kleidung als visueller Part einer Moderichtung diente und sogar zur Kultur wurde. Kleidung stand also für ganz bestimmte musikalische Einflüsse und das Äußere konnte einfach zugeordnet werden. Es war noch eine Art der Revolution. Massenherstellung, wie wir sie heute kennen, gab es damals in der Modewelt nicht. Schon gar nicht die günstigen Preise oder gar Rabatte Kleidung, die wir heute bei jeder Online-Bestellung nutzen.

Diese Anfänge zeigten sich auch mit dem King of Rock´n´Roll. Natürlich sprechen wir von Elvis Presley, der seine Fans wie kaum ein anderer prägte und beeinflusste. Mit seinen populären Songs wie Love Me Tender oder Jailhouse Rock prägte er ganze Generationen. Die Mode der damaligen Jahre richtete sich nach dem Style von Elvis Presley. Der Lifestyle, den man Elvis The Pelvis nannte, war ein ganz neues Lebensgefühl. Die sogenannten Halbstarken waren geboren und lehnten sich gegen ihre Eltern auf, schufen ein neues Weltbild, das zu vielen Veränderungen führte. Reichlich Pomade durfte dabei in den Haaren nicht fehlen. Bei den Frauen waren es Petticoats oder hochgeschnittene Capri Hosen.

Oft kopiert

Danach wurde Elvis oft kopiert. In den 1960er Jahren kamen die Swinging Sixties. Die Beatles, die sich deutlich an Elvis orientierten, schufen ebenfalls einen neuen Modestil und ganz neue Interpretationen und schufen gar den ersten großen Mainstream. Rebellion lag in der Luft, die Beatles lebten es vor.

Doch damit kam auch die Freie Liebe, die Flower Power Generation, die Linken, die bis heute versuchen, die Welt mit ihrem Gedankengut  zu verändern und zu beeinflussen. Hippies sah man zunächst nur in den USA, später auch in Europa. In dieser Zeit traten Musiker wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und die Rolling Stones in den Vordergrund. Im Gegensatz zu den heutigen Musikern, ließen sie sich nicht so leicht von staatlichen Interessen instrumentalisieren, sondern demonstrierten auf ihre Art für den Weltfrieden. Eine musikalische Demonstration, die um die Welt ging und Millionen von Menschen aller Kulturen, nicht nur kleidungstechnisch, inspirierte und beeinflusst.

Die sogenannten Blumenkinder, die später zur Subkultur gezählt wurden, nahmen Drogen, übten sich in der freien Liebe und lebten ihr Leben mit freien Gedanken.

Dann kam Heavy Metal

Mit den 1970er Jahren wurde es lauter und bassiger. Glam Rock und Heavy Metal kamen auf die Welt. Lederkutten, Nietengürtel und harte Frisuren, mitten in der rauen Metal Musik, führten erneut zu Veränderungen. Zahlreiche Bands wurden plötzlich bekannt. Darunter AC/DC, Led Zeppelin oder zum Beispiel Black Sabbath. Die damalige Jugend fand in der bass lastigen Musik ein gutes Ventil, um sich gehen lassen zu können.

Als komplettes Gegenteil dazu entstand der Glam Rock. Namen wie David Bowie verwischten die Identität zwischen den Geschlechtern und lieferten dabei nicht nur ein skurriles Aussehen und spannende Modedetails, sondern auch gute Musik. Queen und Brian Eno zelebrierten dabei den besonders extravaganten Modestil.

Heute ist es einfach Mainstream

Auch heute noch kann Musik die Welt und die Kultur verändern, aber nicht mehr in dem Umfang wie vor 40 oder 60 Jahren. Heute gibt es so viele Musiker, so viele Richtungen und Einflüsse, das vieles zum regulären Mainstream verflossen ist, der vor allem den Konsum fördern soll. Viele Bands zeigen sich dabei nach wie vor politisch, jedoch oft durch staatliche Interessen geprägt. Das freie Denken und Äußern, wie wir es in den 1950er Jahren begann, scheint heute rückständig zu sein.

In den 1990er erlebten wir eine wahre Techno-Kultur, die heute noch als Nische besteht. Dabei lautete das Motto: Je bunter, desto besser. In Berlin begann die Loveparade mit ihrer Raver Kultur. Die Techno Generation war tanzwütig und ausgelassen. Dieser Musikstil wandelte sich nach und nach in den Hip Hop der 1990er/2000er Jahre, geprägt durch Namen wie Vanilla Ice, Snoop Dogg und andere. Der Kleidungsstil nannte sich nun Streetfashion und war auch stark durch Markenbewusstsein geprägt. Der Mainstream wurde also zum Kaufanreiz genutzt.

Aktuelle Jahre

In der heutigen Zeit lässt sich kaum noch ein wirklich eindeutiger Trend ausmachen. Es gibt zwar mehr Musiker als jemals zuvor. Doch die bittere Wahrheit ist auch, sie klingen fast alle gleich. Es gibt nur noch sehr wenige Ausnahmetalente. Der Einfluss auf die Mode oder unser Verhalten ist geringer, als in den Anfängen. Dennoch gibt es hier und da einige Bands, die nostalgische Raffinessen, nicht nur musikalisch, sondern auch bei der Optik, einbringen und uns so an die Vergangenheit, als Musik so vieles bewegen konnte, erinnert.

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