Jeder Künstler wünscht sich, dass seine Werke zum musikalischen Ohrwurm werden. Einfach ist das nicht, meistens spielt der Zufall eine große Rolle. Wie Ohrwurm Lieder entstehen, erklären wir nachfolgend.
Dabei handelt es sich um Tracks, die wie verrückt in unserem Kopf pulsieren. Wir können diese Bilder nicht bewusst steuern. Die Ohrwurm Lieder bleiben einfach in unserem Kopf und nicht nur das.- Das Lied will raus, wir summen es oder singen es sogar. Auch das passiert oft ganz unbewusst. Ein Ohrwurm entsteht häufig dann, wenn es um uns relativ ruhig ist. Das sogenannte akustische Vakuum füllt sich in unserem Kopf mit einer Ohrwurm Musik, die sich scheinbar tief in unsere Hirnwindungen einnistet.
Ohrwurm Lieder – Von Stille bis Langweile
Zu der Entstehung der Ohrwurm Musik gab es schon eine Vielzahl von Studien. Die meisten belegten, dass die Musikwürmer immer dann entstehen, wenn um uns herum Stille oder Langweile herrscht. Es passiert also gerade nichts spannendes. Gleichzeitig fanden die Wissenschaftler in den Studien heraus, dass Menschen, die häufig Musik hören, auch regelmäßig Ohrwurm Lieder haben. Personen, die sich stark zur Musik hingezogen fühlen, sind scheinbar besonders anfällig.
Die besten Lyrics für Musikwürmer
Natürlich ist auch die Lyrics entscheidend, damit die Ohrwurm Musik tatsächlich entsteht. Dabei fanden die Forscher in einer Studie aus Kassel heraus, dass es vor allem Tracks mit Text sind, die bei uns hängen bleiben. Reine Instrumentalstücke hingegen haben kaum eine Chance.
Gute Voraussetzungen für Ohrwurm Lieder:
- Musik mit Text (keine reinen Instrumentalstücke)
- Eingänge Melodie, die schleifenfähig ist (z.B. die am Ende zu einem De Capo einlädt)
- Simple rhythmische Struktur
- Flottes Tempo
- Häufig zu Hören
Ganz entscheidend ist die Wirkung. Weckt das Lied in uns eine Erinnerung oder eine Sehnsucht, sind wir noch anfälliger (z.B. Liebeslieder). Eine richtige Formel für Ohrwurm Musik gibt es aber (bisher) nicht. Ungeklärt ist bislang auch, was bei einem Ohrwurm in unserem Gehirn passiert. In diesem Bereich gibt es noch zu wenig Forschung. Bisher besteht nur die Annahme, dass der Aural-oral-loop eine Rolle spielen könnte. Dabei handelt es sich um eine neuronale Erregung, die uns den musikalischen Ohrwurm beschert.
Neben einer einfachen rhythmischen Struktur ist es wichtig, dass am Ende eine Art De Capo entsteht, also eine Schleifenbildung, die uns dazu einlädt, den Song wieder von vorne beginnen zu lassen. Am Ende hat diese Wirkung aber immer viel mit der eigentlichen Person zu tun. Eine weitere gute Voraussetzung für die Entstehung liegt darin, wenn die Musikstücke häufig (im Radio/Streaming) zu hören sind.
Besonders anfällige Personen
Es gibt für Ohrwurm Lieder besonders anfällige Personengruppen. Das sind nicht nur Musikliebhaber, sondern auch Menschen, bei denen die Hirnrindenbereiche im rechten Schläfenbereich kleiner sind. Dieser Bereich ist für das Musikhören zuständig. Vage Vermutungen gehen darauf hinaus, dass die kleinere Größe zu einer größeren Reizbarkeit führt.
Wie kann ich ihn abstellen
Manchmal ist es aber auch einfach nur nervig. Der musikalische Ohrwurm will uns einfach nicht loslassen. Kaugummikauen soll das sogenannte stille Mitsingen allerdings kurzzeitig beenden. Die stärkere Kieferbewegung soll das stille Summen unterbrechen.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist ein Ohrwurm Lied ein unerwünschtes musikalisches Gedächtnis.
Beispiele für Ohrwurm Lieder
Es gibt Musikstücke, die sind beinahe prädestiniert für den lästigen Ohrwurm, der uns einfach nicht loslässt. Ein paar gute Beispiele für solche Stücke haben wir nachfolgend:
- Taylor Swift – Shake It Off
- Michael Jackson – Beat It
- Baha Men „Who Let the Dogs Out
- Journey – Don’t Stop Believin
- Rick Astley – Never Gonna Give You Up
- Mary Poppins – Supercalifragilisticexpialidocious
- Bon Jovi – Livin’ On A Prayer
- Pharrell Williams – Happy
- Under Pressure – Queen & David Bowie
- Pure Lust Am Leben – Geier Sturzflug
- Anton Aus Tirol – DJ Ötzi
- Lollipop – The Chordettes
- Let It Go – Idena Menzel
- Can’t Get You Out of My Head – Kylie Minogue