Lord Of Lost – Verloren

Lord Of Lost, die Band aus dem Regenbogenland scheiterte am Wochenende beim hiesigen ESC und sorgte für eine erneute Blamage, die dem deutschen Gebührenzahler immerhin fast 400.000 Euro kostete.

Lord Of Lost wirkten im wahrsten Sinne verloren. Getrieben von einer Ideologie und der Regenbogenfahne standen sie auf der Bühne und repräsentierten … Ja, wenn repräsentierten sie eigentlich?

Schon im Vorfeld grenzte sich Lord Of Lost von Deutschland ab, was auf viele sehr befremdlich wirkte. Mittlerweile gelten die Musiker der Metal-Band Lord Of Lost nur noch als die großen Verlierer.

Beinahe trotzig wirbelten sie mit der Regenbogenfahne, so als sei dieser Moment als Protest gut einstudiert worden. Doch Lord Of Lost haben vergessen, wo sie waren und für wen sie antraten.  In Netzwerken äußerten sie, dass sie die „normalen Leute“ aus Deutschland auch nicht vertreten wollten. Das Ergebnis war die Quittung für einen beinahe unsäglichen Auftritt.

Lord Of Lost und der Fahnen-Eklat

Mehrfach leistete sich die Band einen Eklat. So zum Beispiel zu Beginn der Show, als alle Acts in den Saal liefen und stolz ihre Fahne zeigten, um ihr Land zu repräsentieren. Lord Of Lost hingegen schien sich mit keinem Land zu identifizieren und verzichtete auf die Landesfahne.

Doch dem nicht genug. Auf dem ESC Video, in dem sich die Teilnehmer vorstellten und ebenfalls mit großer Anmut die jeweiligen Landesfahnen schwenkten, da zeigte sich Lord Of Lost grazil und feminin mit der Regenbogenfahne … Von der Deutschland-Flagge keine Spur. Ein Eklat, der vor allem im Ausland als Unfassbar aufgenommen wurde.

Lord Of Lost erklärten sogar vor dem Wettbewerb, dass sie sich wünschen würden, dass der ESC ein Wettbewerb ohne Nationen wäre. Eine absonderliche Erklärung, die an dem eigentlichen Auftritt der Band und an den Motiven zweifeln lässt …

Es zeigt, welche Ideologien sie vermutlich verfolgen und das ihnen wahrscheinlich nie daran gelegen war, ihr Land zu vertreten. Eigentlich könnte dieser Sachverhalt zunächst belanglos sein, schließlich ist der ESC in den letzten Jahren immer mehr zu einer kuriosen Vorstellung verkommen. Aber das Zeigen der Regenbogenflagge kostete dem Steuerzahler immerhin um die 400.000 Euro und das Verhalten der Band kostete viele Punkte …

Überhaupt hätten sich die Verantwortlichen im Vorfeld eine Frage stellen müssen: Warum sollte eine Band gewählt werden, die nicht einmal für ihr eigenes Land einstehen kann? Das erklärt vielleicht auch, warum sie gerade einmal 18 Punkte erreichten. Auch die Frage muss gestellt werden, ob Lord Of Lost überhaupt gewinnen wollte oder nahm man von vornherein ein schlechtes Ergebnis in Kauf? Diese Frage wird sich vermutlich nie beantworten lassen …

Es geht auch anders:

Metal und Dark Rock

Bei ihrer Metal Musik stellte Lord Of Lost das Geschrei in den Vordergrund, verpackt in hübschen Lack- und Leder Kostümen und mit viel Make-up. Der ganze Auftritt wirkte wie eine Satire, wohlgemerkt eine sehr teure Satire.

Das ist die Band:

  • Frontmann –  Chris Harms
  • Bass -Klaas Helmecke (seit 2008)
  • Piano, Synthesizer –  Gerrit Heinemann (seit 2010)
  • Schlagzeug – Niklas Kahl (seit 2017)
  • Gitarre – π (Pi) (seit 2017)

Doch schauen wir uns einmal die Gruppe näher an. Wer ist eigentlich Lord Of Lost und wie kommt man dazu, sich schon mit dem Bandnamen derart herabzustufen? Die Band, die sich als Dark-Rock Band bezeichnet, kommt aus Hamburg. Für das Geschick von Lord Of Lost zeichnet sich Sänger und Frontmann Chris Harms zuständig. Der Sänger ist kein Unbekannter und war bereits erfolgreich bei anderen Bands im selben Genre tätig. Mittlerweile ist er gut-bürgerlich verheiratet und lebt mit seiner Familie  in geordneten Verhältnissen. Alkohol und Drogen lehnt er ab. Chris Harms gab aber auch in einem Bild-Interview an, dass er schon einmal einen Mann liebte.

Ursprünglich nannte sich die Band einfach nur Lord. Da allerdings Namensstreitigkeiten mit The Lords oder Lordi befürchtet wurden, entschied man sich für den Zusatz „lost“. Ob bei der Namensfindung Alkohol oder anderes im Spiel war, ist unbekannt. Das sich eine Band aber selbst so bezeichnet, ist bemerkenswert. Lost kann natürlich mehrere Dinge bedeuten und bietet einen weiten Deutungs-Spielraum. Als Bandbezeichnung sind die Interpretationsmöglichkeiten jedoch übersichtlich und nicht gerade positiv. Ihr Debüt reichten Lord Of Lost im Frühjahr 2010 ein, als das Album Fears erschien. Danach folgte eine längere Tour.

So kamen sie zum ESC

Lord Of Lost nahm an dem deutschen Vorentscheid Unser Lied Für Liverpool teil und konnte sich so für den Eurovision Song Contest 2023 qualifizieren. 40 Prozent der Publikumsstimmen entschieden sich in dem Vorentscheid für die Band, die anschließend mit dem Song Blood & Glitter den letzten Platz -mit 18 Punkten- belegte. Bei der Jury Entscheidung sah es jedoch wesentlich anders aus, dort schnitt die Band bereits im Vorentscheid schlecht ab.

Lord Of Lost identifiziert sich in seinem Stil mit Rammstein, Marilyn Manson oder Blutengel. Die Musik ist eine Mischung aus Melodie und Härte, ein Spiel mit Metal und Rock, welche sich auch im entferntesten Sinne als Dark Rock identifizieren ließe. Insgesamt ist die Band bei ihrer Fanbase beliebt und punktet seit ihrem Debüt immer wieder mit originellen Interpretationen. Allerdings muss man auch fairerweise sagen, dass wir beim ESC ein ganz anderes Publikum haben, in dem sich auch zum großen Teil die LGBTQ-Community wiederfindet. Das könnte vielleicht erklären, warum die Band auf so eklatante Art und Weise die deutsche Flagge ablehnte. Aufgegangen ist das Konzept jedoch nicht.

Am Ende stellt sich aber doch wieder eine Frage: War der Fahnen-Eklat bewusst provoziert, um einen möglichst großen Aufschrei zu provozieren? Denn auch schlechte Presse ist ja bekanntlich gute Presse. Dennoch bleibt der Punkt: Die Band ist beim ESC angetreten. Gewisse Mindeststandards werden erwartet. Lord Of Lost konnte oder wollte das nicht erfüllen. Es ist bedauerlich, dass sich deutsche Sänger und Künstler nicht mehr mit ihrem Land identifizieren wollen, gleichwohl aber die finanzielle Unterstützung für die Teilnahme gerne in Anspruch nehmen.

Hier kommt das offizielle Video:

Fazit

Lord Of Lost haben durch ihr Verhalten ganz bewusst auf Punkte verzichtet und den letzten Platz billigend in Kauf genommen. Für die Band war das Ergebnis letztlich egal, boten die Nominierung und der Auftritt doch genügend Möglichkeiten, um sich in Szene zu setzen und die eigene Bekanntheit zu steigern.

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