Ticketverkauf stockt

Immer öfters müssen Bands ihre Konzerte absagen. Der Grund liegt dabei häufig nicht an Erkrankungen, sondern an der lähmenden Angst.

Konzertabsage ... es passiert immer öfters

Covid-19 ist eigentlich kaum noch ein Problem. In vielen Ländern sind die Restriktionen längst aufgehoben und das normale Leben findet wieder statt. Doch die Angst in den Köpfen der Menschen lähmt genau dieses normale Leben. Das spüren vor allem Künstler, die von ihren Live-Auftritten leben. Immer häufiger kommt es vor, dass Konzerte abgesagt werden müssen. Nicht aber, weil ein  Sänger oder ein Mitglied der Band an Corona erkrankt ist, sondern weil einfach immer noch zu wenige Tickets verkauft werden.

Die Verkaufszahlen bewegen sich bei den kleineren Bands häufig unter 30 Prozent des Niveaus vor Corona. Die entstehenden Kosten und Auslagen sind enorm und können bei so geringen Verkäufen einfach nicht gedeckt werden. Die Konsequenz: Konzerte werden abgesagt.

Wie gehen die Musiker damit um

In der letzten Zeit gab es zahlreiche Absagen. Nicht nur in Deutschland und Österreich. Betroffen ist die ganze EU, vor allem die Ländern, wo politisch große Panik geschürt wurde (z.B. Deutschland und Österreich). Die Künstler gehen mit den Absagen sehr unterschiedlich um. Einige versuchen die Gründe transparent zu kommunizieren. Sie sagen klar, dass einfach zu wenige Tickets verkauft wurden. So hat zum Beispiel die Band T.C. Boyle den Abend in der Kulturkirche Köln offiziell abgesagt.

T.C. Boyle schreibt dazu:

… ist es sehr schwer, Karten zu verkaufen. Die Menschen sind verunsichert, viele haben sich auch schon an ein »Kulturleben ohne Konzertbesuche« (wie immer das auch aussehen mag) gewöhnt … T.C. Boyle

Doch nicht alle Künstler kommunizieren die Gründe ihrer Absage so offen. Die Band Revolverheld druckste sich um den wahren Grund herum, als sie ihre geplante Tour für Winter/Frühling 2023 absagen mussten. Statt klar zu formulieren, kam nur eine schwammige Erklärung, das die Corona Gefahren allgegenwärtig wären.

Was passiert mit gekauften Tickets:

Bereits gekaufte Tickets können zurückgegeben werden. Die Kaufpreise werden erstattet.

Musiker in wirklicher Not

In den Medien ist dieses Problem längst untergegangen. Immerhin sind die großen Konzerte wie von den Stones, Rammstein oder Bon Jovi auch aktuell komplett ausverkauft. Vergessen wird dabei aber, dass die Vielfalt in der Musikbranche gerade eben von den kleinen Künstlern geprägt wird, die weiterhin mit voller Wucht von der Situation betroffen sind. Viele Künstler sind in Not, nicht nur wirtschaftlich. Auch psychisch kann eine solche Situation belastend werden.

Große Veranstaltungen sind gut besucht, kleine Bands/Newcomer leiden!

Die Aussagen sind dabei immer identisch. Der Kartenverkauf ist derart zurückhaltend, dass sich ein Auftritt in den meisten Fällen kaum noch finanzieren lässt. Einige treten weiterhin auf und nehmen Verluste in Kauf. Häufig bleibt den Musikern auch gar nichts anderes übrig, um im Gespräch zu bleiben. Die Branche ist heute so schnelllebig, dass ein kurzzeitiger Rückzug schnell das Ende bedeuten kann.

Hilfspakete?

Hilfsmaßnahmen seitens der Politik sind selten zu finden. Auch das weitere wirtschaftliche Umfeld (Energiepreise, allgemeiner Preisanstieg), vereinfacht die Situation künftig kaum. So gibt es zwar zum Beispiel in Deutschland als allgemeine Hilfsmaßnahme eine Energiepauschale von 300 Euro (Brutto), Selbstständige und Freiberufler (also Künstler und Musiker), erhalten diese aber nicht.

2020/21 gab es die Corona-Soforthilfen der jeweiligen Bundesländer, in denen auch Soloselbstständige finanzielle Hilfe als nicht rückzahlbaren Zuschuss beantragen konnte. Wer aber heute auf das umfangreiche bürokratische Werk zurückblickt, weiß, das Soloselbstständige und Künstler (abhängig vom Bundesland, jedes hatte unterschiedliche Regelungen) kaum Etwas bekamen, teilweise sogar wieder Rückzahlungen leisten mussten.

Was können wir tun?

Musikliebhaber haben es zu einem kleinen Teil selbst in der Hand. Gönnt Euch einen schönen Konzertabend. Besucht die kleinen Bands, die Newcomer, die mit voller Leidenschaft um die Gunst ihrer Fans kämpfen.

  • Konzerte besuchen
  • Musik-CDs, Platten direkt kaufen
  • Downloads kaufen
  • Unterstützung über Patreon und Co.
  • Spenden

Einige Künstler haben auch Unterstützungsmöglichkeiten über Patreon und Co. eingerichtet. Mit Kleinstsummen lassen sich so geliebte Bands und Sänger ebenfalls unterstützen. Eine weitere Möglichkeit besteht in dem Kauf von CDs und Downloads (teilweise auch Merchandising -Produkte.- Schaut auf den Webseiten nach), die für viele Künstler höhere Einnahmen bringen, als die reinen Streaming Umsätze. Teilweise gibt es auch direkte Spenden-Möglichkeiten. Jeder Musikfan findet mit Sicherheit eine kleine Möglichkeit. Die Situation wird sich auch in diesem Winter verschärfen. So hat Deutschland bereits angekündigt, wieder Maßnahmen einführen zu wollen. Dabei geht es wohl mehr um eine Trotzreaktion, als um wirklich erforderliche Schritte.


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