Alice Merton macht auf Charlie Brown

Alice Merton veröffentlichte ihre neue Single und das Musikvideo „Charlie Brown“ vor wenigen Tagen.

Alice Merton  ist wieder da. TikTok ist die neue Spielwiese für Sängerinnen und Sänger, um ihr Publikum zu erreichen. Entgegen der Meinung mancher, dass es die Musik zerstört, da viele Songwriter nur noch darauf aus sind, diesen 15-Sekunden-Momentum zu erreichen, hilft TikTok den Musikern, ein neues Publikum zu erreichen. Tatsächlich wurden viele bis dahin unbekannte Künstler dank dieser Plattform entdeckt, allerdings entspringen, wenn wir mal ehrlich sind, die meisten Sänger der gleichen Schublade und präsentieren den ewig gleichen Mainstream. Die Musik ist identisch, nur die Gesichter wechseln. Einige setzen dabei auf LGBTQ Fantasien, um das Marketing anzureizen. Alice Merton unterscheidet sich zum Glück von diesem ewig gleichen Abwasch, der seit einiger Zeit von TikTok heruntergespült wird. Auch Alice Merton wurde über TiKTok entdeckt. Nun promotet sie ihren neuen Song Charlie Brown.

Nun nach ein paar Jahren: Nach zwei Studioalben (MINT, S.I.D.E.S.), über einer Milliarde Streams und drei Millionen verkauften Einheiten kehrt die britisch-deutsche Alternative-Pop-Sängerin Alice Merton mit neuer Musik zurück.

Den Anfang macht die Single „Charlie Brown“. Ein eingängiger Indie-Pop Song, der das passive Leben im Autopilot beschreibt.  Charlies Tage sind immer gleich und seine Vergangenheit hat ihn fest im Griff. Er sucht nach dem Sinn im Leben, etwas dass ihm einen Grund zum Aufstehen gibt – bis jetzt leider vergeblich.

Der Chorus „Hold tight we’re moving on! Keep that dream just a little bit longer!” reißt Charlie aus diesem Alltagstrott heraus. Das Video wurde in London gefilmt und von Alice selbst geschrieben und directed. Ihr zur Seite standen die Choreografin Lyn Lim, mit der sie schon bei „Lash Out“ und „Blindside“ zusammengearbeitet hat, und ihr bewährter Director of Photography Elias Köhler.

Gemeinsam schufen sie eine Welt, in der Charlie ein wenig verwirrt und deprimiert über seine Lebenssituation zu sein scheint, aber Alice Merton darauf besteht, dass er endlich erkennt, wie besonders er ist.

Charlie Brown – Das steckt dahinter

Charlie Brown ist ein Wake-up Call. Ein Aufruf sein Leben aktiv mitzugestalten. Es ist eine Hymne an seinen Wünschen festzuhalten und nicht aufzugeben – auch wenn es oft Hindernisse gibt. Sich nicht mit dem vermeintlich sicheren Alltag zufrieden zu geben, sondern für das, was einem wichtig ist, zu kämpfen.

Somit ist der Song nicht nur an Charlie gerichtet – sondern auch ein Stück weit an uns alle. Die Komfortzone auch mal zu verlassen, Sachen zu probieren und für seine Träume einzustehen. Musikalisch erinnert der Song mit seinem eingängigen Chorus ein wenig an „Why So Serious“. Jedoch enstand “Charlie Brown” nach der gemeinsamen Nordamerika und Europa-Tour mit der Indie-Pop Band Bastille. Zurück im Studio, begann Alice mit Chis Wood aka “Woody” (Bastille Drummer) und Songwriter/Produzent Matt Wills gemeinsam an dem Song zu schreiben.

Alice Merton erinnert sich: “Es war wirklich eine der schönsten Momente meines Lebens – mit einer so tollen Gruppe von Leuten auf Tour zu gehen und dann gemeinsam Musik zu machen.“ William Farquarson (Bassist von Bastille) stieß ein paar Wochen später zu den Aufnahmen hinzu und heraus kam „Charlie Brown“. Der Song wurde von Paul Whalley (Waste My Life, The Other Side) produziert, von Jon Kelly (Kate Bush, Freddy Mercury, Duffy) abgemischt und von Sascha “Busy” Bühren gemastert.

Das ist Alice Merton

Auf TikTok ging Alice Merton mit ihrem Debütsong „No Roots“ im März 2021 viral. Bis heute haben Millionen von Videos den 20-sekündigen Ton des Songs verwendet, und es scheint nicht so, als würde er so schnell sterben. Was gibt es also über die Sängerin zu wissen, und was sind ihre nächsten Schritte nach einem „Karriereaufschwung“ auf der Video-Sharing-App? Hier ist ein Blick auf Alice Mertons Leben und ihren Aufstieg zu TikTok-Ruhm. Es mag ihr verziehen sein, das sie einst ein TikTok Star war. Sie konnte sich beweisen und zeigen, dass sie mehr als TikTok Qualität liefern kann.

Die Erfahrung des Aufwachsens in verschiedenen Ländern, das Aufnehmen einer Vielzahl von Einflüssen und die Vergänglichkeit ihrer Kindheit selbst haben dazu beigetragen, die weltliche, progressive Popausrichtung von Alice Merton zu formen. Ihr Stil ist geprägt von raffinierten, durchsetzungsfähigen Hooks und einer ebenso starken stimmlichen Präsenz. Mit ihrem Durchbruchshit „No Roots“ aus dem Jahr 2017 legte sie zwei Jahre später mit „Mint“ ihr Debüt in voller Länge vor. Das Album erreichte in ihrem Heimatland Deutschland Platz zwei. Alice Merton war Co-Produzent des Nachfolgers, dem von Pandemie geprägten S.I.D.E.S., das 2022 veröffentlicht wurde.

Geboren in Frankfurt am Main (1993 geboren) und aufgewachsen in Kanada, den USA, Deutschland und England, lernte Merton als Kind in Ontario, Kanada, zunächst klassisches Klavier und Gesang. Als sie ein Teenager war, zog ihre Familie zurück nach Deutschland, wo sie zur Gitarre griff und ihren ersten Song schrieb. Später zog die Familie erneut um, dieses Mal nach England. Im Jahr 2013 schrieb sich Alice Merton an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim ein und erwarb schließlich einen Abschluss in Komposition und Songwriting.

Sie probierte in ihrer großartigen Karriere vieles. Ein kleiner Tiefpunkt war dabei, als sie als Coach in der Serie The Voice in Deutschland Platz nahm. Das Sendeformat, dass vor allem für schlechten Mainstream bekannt ist, konnte aber ihren Bekanntheitsgrad nicht trüben.

achdem sie in Europa für Furore gesorgt hatte, wagte Alice Merton 2017 den Sprung auf den US-Markt, indem sie einen lukrativen Deal mit dem New Yorker Indie-Imprint Mom + Pop Music unterzeichnete. Das 2008 gegründete Label beherbergt derzeit unabhängige Künstler wie Tash Sultana, Beach Bunny, Orion Sun, Del Water Gap, Alina Baraz und viele mehr.

„Was ich mache, ist, verschiedene Teile von ‚No Roots‘ zu nehmen, sei es der Gypsy-Teil oder der Löcher-Teil oder das Bedürfnis, etwas zu bleiben, [und] ich packe all das in verschiedene Songs. No Roots‘ ist wie der Stamm, und die anderen Songs verzweigen sich.“

Hier kommt sie nun mit ihrem neusten Hit:

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