Alice Merton, die deutsch-kanadische Pop Sängerin, sorgte erstmal im Jahr 2015 für Aufmerksamkeit, als sie ihr Album The Book Of Nature veröffentlichte. 2016 gewann sie den Bundesförderpreis Jugend kulturell in der Kategorie Acoustic Pop. Ihre Kindheit verbrachte Alice Merton in Kanada, wuchs in vier Ländern auf und lebte bis vor Kurzem noch in Berlin.
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Eine Menge Stoff, eine außergewöhnliche Künstlerin, die immer wieder mit neuen Pop Songs für Furore sorgt. Ton-An Musik blickt einmal auf die bemerkenswerte Künstlerin, die eigentlich immer wieder einen Blick wert ist.
Unter dem Artikel findet Ihr eine kleine Zusammenstellung ausgesuchter Merton Musikvideos. Wir freuen uns über Eure Kommentare!
Alice Merton – Mit No Roots zum Erfolg
Die 28-jährige Sängerin gehört ganz zweifellos zu eine der interessantesten Pop Acts in Deutschland. Ihr Sound ist so vielfältig, wie ihre Wurzeln. Ihre Tracks einfach als Pop Musik abzulegen, wäre zu kurz gegriffen. Ihre Stimme, die Melodie, alles das ist so vielschichtig, wandlungsfähig, kombiniert sich mit perfektionierten und doch authentisch wirkenden Live-Auftritten und einer kraftvollen Stimme. Alice Merton ist einfach ein richtig kraftvolles Energiebündel.
▶ Blick auf Florence Arman und ihre neue Single
In ihrem ersten Erfolgssong No Roots brachte sie ihr junges Leben, dass sie eigentlich nur auf Wanderschaft verbrachte, zur Geltung. Sie selber sagte dazu, dass sie das Gefühl der Wurzellosigkeit in sich spürte und es mit dem Pop Song No Roots zum Ausdruck bringen wollte. Der Song wurde auch für einen Vodafone Spot genutzt.
Vom Kind zum Weltstar – Rastlos und lebhaft und doch voller Ängste
Alice Merton hat ihre Wurzeln in so vielen Ländern, dass es schwer ist, ihr Leben in einer Kurzabhandlung zusammen zufassen. Geboren wurde sie am 13. September 1993 in Frankfurt am Main. Ihre Mutter ist Deutsche, Ihr Vater aus Irland. Von New York zog die Familie einst nach Oakville, einer kanadischen Provinz, wo sie einige Jahre ihrer Kindheit verbrachte.
Geburtstag: | 13.09.1993 |
Sternzeichen: | Jungfrau |
Geburtsort: | Frankfurt am Main |
Haarfarbe: | Braun |
Augenfarbe: | Blau |
In Kanada wechselte sie mit ihren Eltern häufiger den Wohnort, bis sie zuletzt nach England zogen. Ihre Wurzeln reichen von Irland, Kanada, England, Frankreich bis eben zu Deutschland. Als Ur-Ur-Großnichte von Wilhelm Merton (deutscher Unternehmer, Sozialpolitiker und Philanthrop), lässt sich die 28-jährige durchaus als Kosmopolitin bezeichnen.
Alice Merton – Zurück in Deutschland
Mit 13 Jahren kam sie wieder zurück nach Deutschland. In München angekommen, lernte sie die Sprache und absolvierte dort die Schule. Mit 18 Jahren zog es sie in die Freiheit. Sie zog zu Hause aus, während ihre Eltern nach England zurückkehrten. Nach dem Abschluss zog es Alice Merton zum Studium nach Augsburg. Das Studium der Wirtschaftswissenschaften unterbrach sie nach drei Semestern, um sich dem Popmusikdesign (Songwriting) an der Popakademie in Mannheim zu widmen.
Der Anfang ihrer Musikkarriere:
Als sie 2015 das Album The Book Of Nature veröffentlichte, begann ihre Karriere. Mit dem Pop Song No Roots, welches sie 2016 veröffentlichte, erreiche sie damit in den Global Viral 50 Topplatzierungen und wurde weltweit als Popstar bekannt. Die gleichnamige EP erschien 2017 mit weiteren vier Titeln. In Frankreich erreichte No Roots den ersten Platz in den Charts, in Deutschland den zweiten und in Österreich den dritten.
EP No Roots vom 09.01.2017:
- No Roots
- Jealousy
- Hit The Ground Running
- Lie To My Face
Die Single No Roots erreichte 3-fach-Goldstatus und wurde allein in Deutschland 600.000 Mal verkauft (weltweit 1,6 Mill. Mal). Mittlerweile lebt Alice Merton in Berlin und hat dort ihr eigenes Label namens Paper Plane Records, zusammen mit dem Manager Paul Grauwinkel, gegründet. Durch die Restriktionen, die der Pandemie geschuldet sind, zog es die Künstlerin erneut nach England, wo sie mittlerweile in der Nähe ihrer Familie wohnt.
Paul Grauwinkel:
… ist nicht nur der Geschäftspartner und ihr Manager, sondern auch seit vielen Jahren ein guter Freund. Zwischenzeitlich ging das Gerücht um, dass Paul Grauwinkel ihr Liebhaber sei, was Alice Merton dementierte.
„Wir sind ja kein Paar, aber er ist mein bester Freund. Wir kennen uns von der Popakademie in Mannheim, wo wir im gleichen Semester studiert und unseren Abschluss gemacht haben.“
Der zweite Hit The Ground Running ließ nicht lange auf sich warten und folgte bereits am 04. August 2017. Ihr Debütalbum Mint, welches im Januar 2019 erschien, kletterte auf Platz zwei der deutschen Albumcharts. Später erklärt Alice Merton zum gewählten Album-Titel, dass Minze das einzige sei, was ihr bei Angst helfe und mit Ängsten kenne sich die junge Sängerin gut aus. So meidet sie gerne enge Räume und Menschenansammlungen.
Im gleichen Jahr war sie als Jurymitglied in der neunten Staffel der deutschen TV-Show The Voice Of Germany zu sehen.
Auch in den USA hat sie sich längst einen Namen gemacht. 2018 trat sie in der US-Late Night Show Jimmy Fallons auf. Ihr Song No Roots wurde dort in höchsten Tönen gelobt. Nur kurze Zeit später schaffte sie es mit Pop Song in die höchste Position der alternativen US-Single-Charts. In der fast 30-jährigen Geschichte der alternativen Charts ist das erst acht Frauen zuvor gelungen.
Ihr Stil:
Den plötzlichen Erfolg konnte Alice Merton damals nur langsam begreifen. Ihre Pop Songs wirken bis heute sehr authentisch und sind ein Spiegelbild ihrer selbst. Das Popwunder mit dem Soul in der Seele überzeugt mit kraftvollem Pop. Sie orientiert sich dabei an Künstler wie Sia, Tame Impala, Killer oder Florence And The Machine.
Auf der Bühne ist sie immer ein Energiebündel, dass voller Leidenschaft schnelle tänzerische Bewegungen mit einer kraftvollen Stimme verbindet. Eine perfekt einstudierte Mimik ist bei vielen Live Auftritten zu erkennen. So kann sie zum Beispiel vom zunächst koketten, schüchternen Blick in eine offensive, zornige Mimik problemlos wechseln und damit ihren Emotionen freien Lauf lassen.
Neue Pop Songs von Alice Merton
Im April 2021 veröffentliche sie einen weiteren Erfolgssong, der alleine auf YouTube Musik über 2 Millionen Mal aufgerufen wurde. Die Singer Songwriterin schrieb den Song Vertigo in Kanada. Ein Song über ein Erlebnis, dass sie bei einer Geburtstagsfeier hatte. Sie wurde damals zum Feiern in einen Club eingeladen, bekam aber urplötzlich eine Schwindelattacke und ging nach Haus. Aus einem profanen Ereignis heraus entstand so ein weiterer Erfolgssong, der davon handelt, was hätte passieren können, wenn sie mit in den Club gegangen wäre.
Nach der Schwindelattacke, die durch enge Räume und zu viele Menschen ausgelöst wurde, begab sie sich in eine Therapie.
Später sagte Alice Merton dazu:
„Ich habe dann einfach gelernt, mich zu akzeptieren und auch das, was ich will, zu akzeptieren.“
Heute rockt sie die Bühne wie ein alter Hase, etwas Minze befindet sich natürlich immer in der Nähe. Ein einfach sympathischer Pop Star.
Kurz danach folgten weitere Singles, wie Hero und Island, die am 10. September 2021 erschien. Die Tracks besitzen eine große Gemeinsamkeit, sind dennoch inhaltlich relativ kontrastreich. Im Song Hero, der gemeinsam mit dem Produzenten Jonny Coffer produziert wurde, bringt sie all das energiegeladen auf den Punkt, was sie im letzten Jahr fühlte
… Sometimes I wish I was your hero in your story. I’d save you from yourself …
Ein Mix aus Überlebenskampf und doch gleichzeitiger Kapitulation. Es geht darum, dass man für jemanden einfach alles sein will und sich doch wünscht, dass er einem nichts bedeutet. Diese Diskrepanz brachte die junge Sänger mit melancholisch rockender Melodie auf den Punkt.
Ton-An Musik hat für Euch ein paar Musikvideos zusammengestellt:
Ihre Auszeichnungen:
2016: Jugend kulturell Förderpreis in der Kategorie „Acoustic Pop“ (No Roots)
2017: nominiert für den Anchor des Reeperbahn Festival
2017: Preis für Popkultur in der Kategorien „Hoffnungsvollste/r Newcomer/in“ und „Lieblings-Solokünstlerin“
2017: Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen
2018: European Border Breakers Award für den erfolgreichsten europäischen Act aus Deutschland (No Roots EP)
2018: Deutscher Musikautorenpreis in der Kategorie „Erfolgreichstes Werk 2017“ (No Roots)
2018: ECHO Pop in der Kategorie „Künstlerin Pop National“. (No Roots EP)
2019: VUT Indie Awards in der Kategorie „Beste*r Newcomer*in“
Titelbild: Credits Moritz Pirker