Marie Ulven ist eine echte Newcomerin aus Norwegen, die versucht in der Musikwelt einen Platz zu finden und bereits einige Spuren hinterließ. Bekannt wurde sie unter ihrem Künstlernamen „Girl in Red.“
In ihrem norwegischen Schlafzimmer hat die 20-jährige Marie Ulven, die am 16. Feb. 1999 in Horten, Norwegen geboren wurde, das letzte Jahr damit verbracht, das Vehikel ihrer musikalischen Ambitionen zusammenzusetzen – ihre üppige Indie-Rock-Kreation: Girl in Red. Mit der Veröffentlichung ihrer zweiten EP „Chapter 2“ ist Ulven in ganz neue Dimensionen der Originalität und der ungeschützten Bekenntnisse vorgedrungen.
Die fünf Songs der EP, die ihren DIY-Schlafzimmer-Pop bis an den Rand der Legalität treiben, wechseln zwischen einer Mischung aus Lo-Fi-Atmosphäre und abgedrehten Traum-Rockern hin und her. Um die neue EP zu feiern, geht Girl in Red bald auf Tour.
Schwelgen in der Melancholie
„watch you sleep.“ und „i need to be alone.“ schwelgen in der erhabenen Melancholie von Ulvens Auseinandersetzung mit der Liebe und der psychischen Gesundheit. Das erste Lied schwelgt in den gedämpften Klängen eines schrillen Gitarrenmedleys, auch wenn Ulven ernsthaft verkündet: „I need to be alone or I’m going to lose my shit.“ Aber ihre Lyrik wird nur noch schärfer und trieft vor ängstlichem, düsterem Humor in dem akustischen Galopp von „Dead Girl In The Pool“.
Vorliebe für intensive Selbstbetrachtung
Die Morbidität ist Ulven nicht entgangen, denn ihr Songwriting treibt einen Güterzug voller mutwilligem Witz und intimen Streitigkeiten durch ein nadelgroßes Loch emotionaler Klarheit; und sie landet. Bei „I’ll die anyway“. versinkt Ulven in glasigen Psych-Pop-Texturen, während sie die Zügel ihrer Abwärtsspirale anzieht – aber die Tristesse scheint ihr Herz nie zu erreichen.
Wie schon auf „Bad Idea“ bringt Girl in Red in den Songs von „Chapter 2“ eine unausgesprochene Katharsis zum Ausdruck, eine entschlossene Erkenntnis, dass dies die Dinge sind, die Ulven in die Enge treiben und ihren Verstand plagen – und doch werden sie sie nicht für immer beherrschen. In der Auseinandersetzung mit diesen Dingen zeigt girl in red eine rührende und bewundernswerte Vorliebe für intensive Selbstbetrachtung.