Podcast selber machen

Podcast selber machen

Für Musiker und Künstler ist ein Podcast eine ideale Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Begriff ist heute in aller Munde und das Internet macht die Verbreitung leicht. Für die eigene Vermarktung bedeutet das zusätzliches Potenzial, mit dem sich Fans und neue User leicht erreichen lassen.

Was Ihr für die Produktion benötigt und was beachtet werden sollte, haben wir einmal kurz zusammengefasst.

Vorweg: Für einen Podcast braucht ihr nicht viel, auch mit einfachen Mitteln gelingen professionelle Aufnahmen.

Podcast – Binde Deine Fans und finde neue

Ein Podcast ist keine Einmalsache, sondern in der Regel ein Abonnement, das aus vielen Podcasts besteht und somit Deine Fans leichter an Dich bindet. Früher handelte es sich dabei um eine digitale Audiodatei, mittlerweile ist der Begriff aufgeweicht und kann auch für Videosendungen genutzt werden. Das Wort setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Cast ist abgeleitet von Broadcast (Rundfunk), die weitere Silbe Pod ist eine Ableitung von Apples MP3-Player iPod., der letztlich Podcast salonfähig machte. Das frühere Audioblogging konnte nun durch die iTunes Software einem großen Publikum einfach zugänglich gemacht werden.

Vorteile:

  • Kleines Budget ausreichend
  • Das Hochladen auf Plattformen (ist meistens) kostenlos
  • Deine Fans werden es lieben
  • Neue User ansprechen und zu Fans machen
  • Kostengünstige Werbung

Nachteile:

  • Die Erstellung ist zeitaufwendig
  • Ein Podcast ist keine Einmalsache, sondern wird fortlaufend erstellt

Warum Du einen Podcast machen solltest

Deine Fans lieben Deine Musik, um sie näher an Dich zu binden, kannst Du ihnen in einem Podcast persönliche Dinge erzählen, das mit Deiner Musik verbinden und so Deinen Fan näher an Dich heranlassen. Eine gute Möglichkeit, um Nähe (ohne direkten Kontakt) aufzubauen und damit Deine Fans zu erfreuen. Deine User wollen immer wieder Neues, das muss nicht gleich ein neuer Song, sondern kann auch ein Podcast sein.

Bei solchen Produktionen gibt es keine zeitlichen Beschränkungen und auch keine Inhaltsvorgaben. Der Vorteil liegt darin: Du kannst ganz Du selbst sein, was die Aufnahme persönlich (und damit wertvoll für Deine Fans) macht.

Wiedererkennungswert

Wer regelmäßig einen Podcast plant, sollte auch auf einen Wiedererkennungswert achten. Das kann zum Beispiel ein eigens produzierter Intro oder ein Outro-Jingle sein.

Wichtig ist die Planung, dazu gehört auch, Deine Podcast-Werke mit einem festen Veröffentlichungsrhythmus zu versehen. Ähnliches gilt für die eigentliche Länge.

Wir empfehlen, dass Deine Podcasts alle die gleiche Länge haben sollten. Dieser Punkt ist besonders wichtig. Nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang.

Inhalt

Beim Inhalt gibt es künstlerische Freiheit. Der Podcast sollte das Widerspiegeln, was Du bist und wofür Du stehst. Politische Themen, die mittlerweile von vielen Künstler eingebracht werden, dürfen zwar angesprochen werden, sind aber immer ein brenzliges Thema. Damit haben sich schon viele die Finger verbrannt. Stehst Du gerade am Anfang, raten wir Dir dazu solche Themen außen vor zulassen. Die Fans wollen etwas über Dich, über Deine Projekte erfahren.

Ein Podcast sollte also im Idealfall eine Mischung aus Informationen und Unterhaltung werden.

Podcast kostenlos?

Natürlich kannst Du frei entscheiden, ob Du Geld für Deine Podcasts verlangst oder nicht. Wir empfehlen jedoch eine kostenfreie Nutzung für die User. Immerhin ist es eine Win-win-Situation. Die User bekommen neue Infos über Dich und bleiben Dir auf der anderen Seite treu.

Um Deine Fans regelmäßig über neue Ausgaben zu informieren, gibt es vielfältige Wege. E-Mail, SMS oder Apps (Podcast App für iPhone, Anntenna Pod, Podcast Player für Android).

Oder doch gegen Geld

Natürlich kannst Du Deinen Podcast auch kostenpflichtig anbieten und damit Geld verdienen. Die Umsetzung wird aber nur dann gelingen, wenn Du bereits längere Zeit aktiv bist und eine aktive Zuhörerschaft aufbauen konntest.

Dienstleister für kostenpflichte Angebote:

  • Julep

Alternativen dazu bieten Plattformen, mit denen Du um Spenden bitten kannst.

  • Patreon
  • PayPal

Was brauche ich für einen Podcast

Zunächst einmal musst Du Dir überlegen, wie die Inhalte aussehen sollen. Überlege in Ruhe und fertige ein Konzept.

  • Inhalte
  • Audio oder auch Video
  • Wiedererkennungswert
  • Länge
  • Wo kann man Podcast sehen
  • Wo drehe ich (Hintergrund, Geräuschatmosphäre)
  • Was möchten Deine Fans wissen

Die fertigen Werke kannst Du auf Facebook, Youtube, Apps und so weiter bereitstellen. Umso mehr Möglichkeiten Du anbietest, desto effizienter wird es für Dich.

Podcast lernen

Wer sich noch nie damit beschäftigt hat, findet im Netz gute Podcast Tutorials. Mit diesen kleinen Anleitungen kannst Du binnen kurzer Zeit die Fertigkeiten erlernen. Doch kommen wir nun zu den wichtigsten Punkten: Das Equipment und wie ein Podcast erstellt wird.

Was ich für die Produktion benötige

Zunächst einmal ein Gerät, mit dem Du Aufnahmen machen kannst. Dabei kann es sich um einen PC, Notebook, ein Tablet oder auch ein Smartphone handeln.

Ganz wichtig ist nun ein gutes Mikrofon, damit Deine Stimme laut und verständlich klingt. Wer die Aufnahme und die Stimme verbessern möchte, ist dabei mit einem externen Audio-Interface beraten.

Gute Mikrofone für Podcast:

  • Rode NT-USB (ca. 160 €)
  • Samson Q2U -USB- (ca. 69 €)
  • Rode Podcaster -USB- (ca. 165 €)
  • Shure SM7B -XLR- (ca. 350 €)
  • Blue Yeti USB (ca. 150 @)
  • Rode PodMic  -XLR- (ca. 112 €)

Je nach Räumlichkeit können auch Mikrofonstativ und Stoßdämpferhaltung sinnvoll sein. Erfolgen die Aufnahmen draußen, kann eine Windschutzscheibe, die über das Mikrofon gezogen wird, sinnvoll sein. Weitere wichtige Punkte erfährst Du in unserem Artikel Podcast Mikrofon.

Ein gutes Audio-Interface für Streaming, Podcasting und Videoworkshops findet sich zum Beispiel mit dem Minstudio Creator US-42B von Tascam (ca. 155 €). Auf Knopfdruck lassen sich Effekte steuern, Intros abspielen und viel mehr. Die beiliegende Software ermöglicht zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten.

Daneben werden gute Lautsprecher/Kopfhörer (Studiokopfhörer) benötigt, um die Klangqualität direkt prüfen zu können.

Die Software

Neben der Hardware ist natürlich auch Software erforderlich. Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele kostenlose Angebote, mit denen Du professionelle Ergebnisse erzielen kannst.

Zum Beispiel:

  • Audacity
  • Apple GarageBand
  • Windows Sprachrekorder
  • Ocenaudio

Kostenpflichtige

  • Hindenburg Journalist (ab 85 Euro)
  • Adobe Audition (als Abo, ca. 20 Euro monatl.)
  • Logic Pro (ca. 200 Euro)

Weitere Podcast-Software

Weitere Software kann Dir nach der Aufnahme dabei behilflich sein, Dein Werk an einem Platz abzulegen, damit es zu einem offiziellen Podcast wird, dabei helfen, den Ton auszugleichen und Deine Episode noch perfekter zu gestalten.

  • Buzzsprout
  • Alitu (Audiodateien verbessern, Intros und Outros zufügen …)
  • Iris (Aufzeichnung von Remote-Interview/Anrufen)
  • Wave (Audoclips für Soziale Medien, …)
  • Ecamm (Anrufrec. für Skype)
  • Auphonic (Ton ausgleichen, zu YouTube exportieren, …)
  • Musik-Radio Creative (Intros, Outros, Jingles erstellen und mehr)
  • Scribie (Transkriptionen erhalten)

Podcast veröffentlichen – hochladen

Ist das Werk fertig, geht es nun an die Veröffentlichung. Du hast dabei mehrere Möglichkeiten. Zu einem kannst Du Dein Podcast auf Deinen eigenen Webspace hochladen oder entsprechende Plattformen nutzen.

Dienstleister:

  • Podigee
  • Podcaster.de
  • Podcast.de
  • Buzzsprout
  • Podlabel
  • Audiotakes
  • Podcasting.de
  • Podster Foren
  • Podcast cms
  • Libsyn
  • Captivate
  • Castos
  • Resonanz
  • Podbean
  • Transistor

Bei Dienstleistern können jedoch Kosten anfallen, die von der Länge und den Intervallen Deiner Veröffentlichungen abhängen. Generell solltest Du auf mehreren Podcast-Plattformen präsent sein, um eine möglichst große Zielgruppe anzusprechen.

Nach dem Hochladen geht es nun darum, Deine Episode bekannt zu machen. Bei Deinen Fans reicht dazu in der Regel ein kurzer Hinweis per E-Mail, SMS, Newsletter oder über die Sozialen Medien aus. Um neue User ansprechen zu können, sind diese Wege ebenfalls interessant und sollten zum Ausbau Deiner Reichweite mit einer eigenen Homepage (in Verbindung mit Suchmaschinenoptimierung) kombiniert werden. Eine gute Möglichkeit ist auch, über befreunde Musiker Werbung zu machen. Auch in Musikmagazinen kannst Du dafür werben.

Musik in meinen Podcast einbauen

Wenn Du als Künstler Musik in Deinen Podcast einbauen möchtest, ist dabei zum Beispiel die GEMA zu beachten, sofern Du nicht der Urheber bist. In diesem Fall müsstest Du die Lizenz beim Urheber oder bei der GEMA selbst erwerben. Letztere legt den Preis nach Größe und Abrufzahlen Deines Podcasts fest. Eine Musikminute kann Dich dann zum Beispiel 5 – 30 Euro kosten.

Am besten ist es, wenn Du Deine eigene Musik im Podcast verwendest und für Intro, Outro ein Werk individuell erstellst.

Als Alternative dazu gibt es Stock-Anbieter, bei denen Du Musik kostenlos verwenden darfst. Hier sollte aber zuvor die Prüfung erfolgen, ob auch eine kommerzielle Nutzung möglich ist. Der Blick in die Nutzungsbedingungen ist daher unvermeidbar.

Kurzer Hinweis

Wir werden diesen Artikel in der kommenden Zeit immer wieder mit weiteren Informationen erweitern. Wir freuen uns auf Deine Erfahrungen, Anfangsschwierigkeiten und Anregungen.

Henning ist schon seit 2 Jahrzehnten tief mit Musikfestivals und Konzerten verbunden. Als ehemaliger Tontechniker kennt er sich bestens aus und hat schon so einiges erlebt. Von alten und neuen Erfahrungen berichtet er gerne auf unserem Magazin Ton An!

✉ Henning-L[@]ton-an.com


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