Das Musikstudio zu Hause

Studio zu Hause

Die Pandemie hat für viele Musiker den Wunsch nach dem eigenen Musikstudio zu Hause angetrieben. In Zeiten wo keine Konzerte oder sonstige Auftritte möglich sind oder nur unter immensen Beschränkungen, ist das Arbeiten an neuen Werken stärker in den Fokus geraten.

Must-Have-Ausrüstung

Ein eigenes Musikstudio zu Hause einzurichten ist möglich, wenn du weißt, auf welche Ausrüstung du achten musst. Genauso wichtig ist es, zu wissen, was man damit machen kann und wie man die Geräte bedient, in die man investiert hat. Hier sind ein paar Hinweise, die dir den Start in dein eigenes Musikstudio erleichtern und dir zeigen, worauf du achten musst.

Computer

Wenn wir uns in unserem Umfeld umsehen, sehen wir, dass Apple das Feld der Technik dominiert und das aus gutem Grund. Du brauchst nicht unbedingt den teuersten und modernsten iMac, auch nicht von Apple, sondern einen PC, der Programme in einem vernünftigen Tempo ausführen kann, z. B. von Dell oder HP.

  • Achte auf einen modernen Prozessor
  • Denke an genügend Speicherplatz
  • Wichtig: Ausreichend Arbeitsspeicher (32 GB sollten es sein)
  • Externe Festplatte oder Cloud für Backups

Achte auf PCs mit guten Kernprozessoren, denn davon hängt ab, wie gut dein PC die Programme ausführen kann, die du haben willst. Achte darauf, dass du viel Speicherplatz zur Verfügung hast, da das Schneiden und Bearbeiten viel Speicherplatz beanspruchen kann und du nicht ständig neuen Speicherplatz kaufen oder alles auf ein externes Gerät übertragen möchtest.

Digital Audio Work Station

Für welche Digital Audio Work Station (DAW) du dich entscheidest, bleibt dir überlassen, aber für Dinge wie virtuelle Instrumente ist eine DAW notwendig. Viele in der Branche nutzen Pro Tools von Avid oder Logic von Apple für die einfache Bearbeitung von Musik und das Abmischen von Audiodaten. iMovie, GarageBand und all die anderen Tools zur Klangbearbeitung sind bereits auf PCs wie iMacs installiert.

Auch wenn du schon ein bisschen in deine Ausrüstung investiert hast, sind die Programme genauso wichtig oder sogar noch wichtiger. Wenn du also ein oder zweihundert Euro mehr für eine gute DAW ausgibst, kann das einen deutlichen Unterschied machen. Billig kaufen bedeutet meistens, doppelt kaufen.

Wenn du dich mit diesen Programmen vertraut machst, wirst du wissen, worauf du achten musst und wie du die Musik so bearbeiten kannst, wie du es möchtest. Schon bald wirst du feststellen, dass du dein Programm aktualisieren musst, oder wenn du bereits erfahren bist und ein hochwertigeres System verwenden möchtest, sind Reaper, Fruit Loops, Ableton Live oder Cubase großartige Optionen, die allerdings auch einen höheren Preis haben.

Jeder Mensch arbeitet anders und in unterschiedlichen Umgebungen, was sich auch auf die Software auswirkt.

Audio-Schnittstellen

Audio-Interfaces (AIs) sind die nächste musikalische Investition, die jedes Heimstudio braucht. Mit AI’s kannst du dich und andere Instrumente über Kabel oder Eingänge aufnehmen. Monitore machen den Unterschied aus, denn die Qualität des AI hängt davon ab, wie viele Eingänge du hast.

Eingänge sind die Anzahl der Mikrofone oder Instrumente, die zur Aufnahme eingespeist werden, und Ausgänge sind die Monitore. KI kann mehrere Tausend Dollar kosten, was wahrscheinlich notwendig ist, wenn du viele Eingänge anschließen willst. Software wie Audio Apollo Twin oder PreSonus Studio 192 sind perfekt für umfangreiche Aufnahmen und kosten zwischen 600 und 800 Euro.

Kleinere Aufnahmeprojekte für Solos, Akustik oder sogar mobile Aufnahmen benötigen weniger Eingänge. Focusrite Clarett 2Pre USB oder PreSonus Audio Box sind perfekt für alle, die ein hochwertiges Setup suchen.

Studiomonitore

Einige Künstler sparen bei den Lautsprechern und setzen auf günstige Studiomonitore. Eigentlich macht das doch keinen Unterschied. Falsch! Stell dir vor, du bist in deinem Studio und hast so viel Zeit, Energie und Geld in deine Musik, dein Equipment und deine Instrumente gesteckt, dass du ein Meisterwerk geschaffen hast, mit dem du vollkommen zufrieden bist.

Du speicherst dein Werk und spielst es im Auto ab, aber es klingt nicht mehr so wie auf den Lautsprechern, die du im Studio hast. Lautsprecher sind wichtig, um sicherzustellen, dass deine Musik immer gleich klingt, egal wo oder woran sie angeschlossen ist. Yamaha HS5s oder G2 5s sind eine gute Ausgangsbasis für den Anfang.

Mikrofon

All das kann nicht ohne Mikrofone aufgezeichnet werden. Auf der teuren Seite haben wir Mikrofone, die in die Tausende gehen können, aber für dein persönliches Heimstudio sind das Rode NT1A oder das Warm Audio WA47 Jr genauso gut geeignet. Aber seien wir ehrlich: Die beiden wichtigsten Dinge hängen vor allem von den Fähigkeiten des Sängers oder der Sängerin und der Qualität des Aufnahmeraums ab.

Hast du dich schon mal gefragt, warum wir so gerne in akustischen Räumen wie Badezimmern singen, wo der Lärm von den Wänden abprallt wie Tischtennisbälle? Die Kombination aus einem großartigen Sänger oder einer Sängerin in einem Raum ohne unerwünschte Geräusche, in dem sein oder ihr Talent voll zur Geltung kommt, übertrifft die Qualität der Mikrofone und all das Geld, das in Monitore und Softwaresysteme investiert wird.

Keine Angst, du musst nicht noch mehr Geld für einen schalltoten Raum ausgeben, der so aussieht, wie du ihn dir vorstellst, es gibt auch DIY-Möglichkeiten, um einen „feuchten“ Raum zu schaffen. Dinge wie Decken, Handtücher, Kissen, Matratzen und sogar Bücherregale voller Bücher helfen dabei, den Raum zu stärken und ihn so weit zu leeren, dass er geschlossen werden kann. Manche nutzen sogar Kleiderschränke, um dort aufzunehmen, weil sie voller Kleidung sind und es dort keinen Lärm gibt.

At-Home Studio einrichten

Das sind deine Grundvoraussetzungen. Dein Heimstudio wartet auf der anderen Seite auf dich, aber du solltest nicht das Gefühl haben, mehr kaufen zu müssen, als du musst. Wenn du merkst, dass du mit Musik herumspielst und die Anzahl der verwendeten virtuellen Instrumente minimieren und deine Talente maximieren willst, indem du alle Instrumente spielst und kombinierst… dann tritt einen Schritt zurück und überdenke es noch einmal.

Wie bereits erwähnt, hängt alles von deinen Bedürfnissen ab und davon, womit du dich am wohlsten fühlst, also folge deinem Instinkt, denn du kennst dich selbst am besten, und hab Spaß dabei.

Henning ist schon seit 2 Jahrzehnten tief mit Musikfestivals und Konzerten verbunden. Als ehemaliger Tontechniker kennt er sich bestens aus und hat schon so einiges erlebt. Von alten und neuen Erfahrungen berichtet er gerne auf unserem Magazin Ton An!

✉ Henning-L[@]ton-an.com


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